Donnerstag, 31. Januar 2008

Fehler entdeckt -.Programmheft 6


Die ersten Programme waren verteilt. Um zu testen, ob unser Briefkasten nicht nur vorhanden ist, sondern auch vom Postdienst gefunden wird und damit seiner Funktion gerecht werden kann, nehme ich eines der Programme, trenne das Anmeldeformular ab, stecke es in einer Fensterumschlag, so wie es auch die an unseren Angeboten Interessierten tun werden und klebe den Brief zu. Kontrollblick. Und da: Was sehe ich da? Im Anschriftenfeld steht die falsche Hausnummer! Statt einer 3, ist dort eine 1.

Im Programmheft steht die Anschrift auch an anderer Stelle. Da ist sie richtig! Ob die falsche Zahl beim Korrekturlesen übersehen wurde, weil die Anschrift an dieser Stelle im Programmheft praktisch auf der Seite steht? - Ich werde es nicht herausbekommen und es ist auch egal. So kann es nicht bleiben! Wenn die Anmeldungen für unsere Veranstaltungen an eine andere Adresse gehen, vielleicht zurückgeschickt werden, besteht die Gefahr, daß uns Interessenten abspringen.

Also: Bis auf die bis dahin ausgegebenen Programme, vielleicht 250 Stück, haben wir bei allen 3000 Exemplaren diese Zahl per Hand geändert. - Ihr lieben Interessierten: Jedes der Programme wurde in liebevoller Handarbeit berichtigt. Jedes ist damit ein Unikat! - Man müßte glatt zum Sammeln aufrufen!

Da war dann die Entdeckung des zweiten Fehlers, diesmal stand eine 3 statt einer 4 da, gar nicht mehr so schlimm. Die Werkstatt systemische Aufstellungen sollte natürlich nicht Ostern stattfinden, im März, sondern im April. An dieser Stelle haben wir den Fehlertext dann mit einem Aufkleber überklebt.

Was ist die Lehre: Besser korrekturlesen, früher beginnen, damit mehr Zeit ist - eigentlich nichts, was man nicht schon wüßte...

Der Briefkasten-Versuch ging mit ordnungsgemäßer Anschrift dann übrigens in Ordnung. Die Postfrau hat den richtigen Kasten gefunden.

Druck mit dem Druck - Programmheft 5


Der Telefonvertrag war nun geschlossen und unsere Rufnummer stand fest. Schnell die Nummer noch ins derweil fertig gestaltete und korrekturgelesene Programm eingefügt und ab zum Druck!

Dachte ich mir...
Nun muß man wissen: Ich bin kein Freund von großen Vorab-Investitionen, wenn sie sich vermeiden lassen. Außerdem ist mir aus Erfahrung bekannt, daß "super gestylt" noch lange nicht "erfolgreich" heißt. - Der Charme des Unperfekten hat auch Anziehungskraft!

Kurz und gut: Das Design entwarf ich mit befreundeten Mediengestaltern selbst und setzte das Ganze dann auch persönlich in Scribus um. Scribus ist freie Software, kostet also nichts, genau wie OpenOffice, läßt sich wunderbar bedienen, nur der Export in den CMYK-Farbmodus scheint noch nicht ganz zu funktionieren.

Für manche Druckereien sind die Dateien von Scribus durchaus in Ordnung. Die Dresdner Druckerei, mit großem Online-Portal, die ich beauftragen wollte, fand die Dateien nicht in Ordnung - sagte zumindest die maschinelle Prüfung. Dumm nur, daß ich zwar alle möglichen Status-eMails von der Druckerei bekam, aber die eMail mit dem Hinweis, daß meine Dateien fehlerhaft seien und deshalb nicht zum Druck gegeben werden, kam nicht an.

Vor etwa einem Jahr war mir das bei dieser Druckerei schon genauso passiert. Ich hatte auch mehrmals darauf hingewiesen, daß da beim automatischen Workflow etwas nicht stimmt. Scheinbar war das noch nicht geändert.

Wenn ich das nur gewußt hätte! Doch ich hatte meine Dateien hochgeladen, in der Bestätigungs-eMail gelesen, daß sie nun geprüft würden und ich bei Fehlern Bescheid bekäme. Ich bekam keinen Bescheid und nahm an, daß alles in Ordnung sei und ich 5 Tage später meine Programme in den Händen halten würde. - Zum Glück schaute ich aus Neugier im Kundenmenue nach, um zu sehen, wie weit die Programme gerade sind! Dort sah ich: "Dateien fehlerhaft. Bitte neue hochladen." - Na Klasse! - Kein Hinweis, was falsch war. An der Hotline keiner erreichbar - und die Zeit drängte! In sieben Tagen wollte ich zusammen mit befreundeten Referenten auf eine größere Veranstaltung. Dort sollten die Programme verteilt werden. Wir waren ja ohnehin schon spät dran!

Irgendwann ging jemand an die Hotline, las mir das Fehlerprotokoll vor, ich änderte die Dateien, sie wurden wieder abgelehnt, ich erwischte nach langem Versuchen wieder jemanden an der Hotline, der mich mit einem Fachmann verband, der sich die Dateien ansah, sie für würdig befand und die Programme wurden gedruckt. Direkt am Tag vor meiner Abreise trafen die 3000 Stück dann per Paketdienst ein.

Und da ist es nun
Allerdings ist das hier nicht die Version, die gedruckt wurde. Doch dazu später.

Warum wir nur 3000 Stück druckten? Inzwischen war fast Mitte November. Die Programme waren für das erste Halbjahr 2008 gedacht. Spätestens ab März würden wir beginnen, die Programme für das zweite Halbjahr zu verteilen. Für die 3-4 Monate reicht uns diese Menge.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Telefon -Programmheft 4


Das Design des Programmheftes war schon fertig. Die Inhalte lagen soweit vor und wurden gerade eingefügt. Jetzt mußte nur noch der Vertrag für's Telefon durchkommen. Und das war ein Erlebnis:

Der Verkäufer kannte nur die Kategorie Privatkunde und Geschäftskunde. Ein Verein schien ihm eher ein Geschäftskunde zu sein. - Eine gute Wahl! - Doch um mit einem Geschäftskunden einen Vertrag abschließen zu können, muß eine Gewerbeanmeldung vorliegen - sagte er. Als Verein haben wir die natürlich nicht. Nach diskutieren, mit dem Vorgesetzten telefonieren, nachdenken, und wieder diskutieren, die Aussage:
"Wir probieren es mit dem Vereinsregisterauszug." - Na schön! Den hatten wir. Zwar nicht ganz frisch, aber das schien nicht zu interessieren. Wir durften mit O2 einen Vertrag abschließen

Und was für einen Vertrag! Ich stellte dem Verein ein abgelegtes Handy von mir als Dauerleihgabe zur Verfügung und wir bekamen eine SIM-Karte ohne monatliche Grundgebühr und mit Festnetznummer. Wer hätte das gedachte? Über Festnetznummer erreichbar sein ohne monatliche Kosten! Das ist doch für so ein junges Gebilde wie unser DISA genau das Richtige!

Der Briefkasten - Programmheft 3


Die Adresse ist klar, der Vertrag für die Telefonnummer in Arbeit. Aber wo werden die Briefe mit den Workshopanmeldungen ankommen? Im Gebäude der Laborschule geht es sehr lebendig zu. Schule und Werkhaus wachsen. Fast täglich gibt es etwas Neues, was auch heißt, daß etwas Gewohntes fehlt.

Bisher hatte ich für meinen Beratungsraum keinen Briefkasten. Meine Geschäftsanschrift ist bei meiner Wohnung und im Raum fanden ausschließlich vorher terminierte Gespräche statt.

Gibt es am Gebäude überhaupt Briefkästen? Ist davon einer für das DISA frei? - Ich hatte Glück: Den letzten freien Kasten der erst kürzlich installierten Anlage konnte ich bekommen: Bloß gut! Ich atmete auf.

Wieder ein Schritt zum längst fälligen Jahresprogramm.

Adresse und Kontaktdaten - Programmheft 2


Klar war Eines: Das DISA bietet hauptsächlich Inhouse-Seminare oder mehrtägige Workshops an. Die Arbeit wird also direkt bei Kunden/Klienten oder in angemieteten Seminarhäusern oder Räumen stattfinden. Die Organisation wird als Auftragsarbeit außer Haus erledigt, die Abrechnung beim Träger in Röthenbach.

Wir brauchen also eigentlich nicht unbedingt gleich eigene Räume. Was wir brauchen, ist aber eine (Post-)Adresse. Und natürlich eine Telefonnummer.

Später, wenn es läuft, wollen wir dann für Seminare auch eigene Räume in Dresden nehmen. Wir haben sogar schon welche reserviert: Ein ehemaliges Klassenzimmer und einen ehemaligen Unterrichtsvorbereitungsraum mit dem dazugehörigen Stück Flur im Werkhaus an der Laborschule, einem Plattenbau-Schulgebäude aus den 80er Jahren. - Aber was machen wir jetzt? Die Prospekte müssen fertig werden, wir brauchen einen Sitz in Dresden mit Adresse, Briefkasten und Telefon!

Und dann die Idee: Sitz des DISA ist dort, wo wir auch schon oft über das DISA gesprochen, gesponnen und vorgedacht haben: In meinem Beratungsraum im Gebäude der Laborschule, also direkt neben der zukünftigen Adresse.

Und Telefon? - Den ersten Gedanken, (m)eine Handynummer anzugeben verwerfe ich. Das ist manchen Anrufern vielleicht zu teuer und sieht auch nicht vertrauenserweckend aus. - Andererseits: Was nützt ein Telefon in meinem Beratungsraum, wenn ich sowieso nicht abnehme, weil ich entweder in Beratung bin oder nicht im Raum?

Da kommt mir die Idee: Persönlich nutze ich ein Handy von O2. Da gibt es bei Abschluß eines Vertrages eine Festnetznummer dazu, unter der das Handy in einer Homezone erreichbar ist. Die Homezone ist so groß, daß meine Wohnung, in der ich arbeite, genauso wie mein Beratungsraum, darin liegt. Das ist die Verbindung von Festnetznummer und Mobilität, die wir nutzen können!

Das erste Programmheft - 1

Eigentlich sollte es ja schon im September 2007 fertig sein. Doch da betreute ich noch eine Referentin während ihrer mehrtägigen Sachsen-Tournee, hielt Workshops und war mit dem weiteren Aufbau meiner Praxis beschäftigt. Die Wochen gingen ins Land.

Zwischendurch immer wieder Treffen mit Referenten, um Angebote für's DISA auszuarbeiten, Überlegungen und Recherchen um eine gute Form für das Programm zu finden, probieren mit dem Design...
Die Zeit lief und lief.

Dienstag, 8. Januar 2008

Noch mehr Fragen

Wo soll das DISA seinen Sitz haben? - Das wir es in Dresden ansiedeln wollten, geht ja schon aus dem Namen hervor.

Wie soll es organisiert sein?

Und natürlich, schon von Beginn an, immer wieder die Frage: Welchen Inhalt wird es haben?

Dazu waren wir uns schon recht früh einig:
Wir wollen kein Institut mit dem Schwerpunkt auf den "großen" systemischen Weiterbildungen sein, zertifiziert von einer der großen Gesellschaften. Ausbildungsgänge zum Systemischen Berater, Systemischen Therapeuten, Systemischen Coach, Systemischen Supervisor und dergleichen sind nicht unser aktuelles Anliegen.

Unser Schwerpunkt liegt auf dem praktischen Systemischen Arbeiten. "Systemisches Arbeiten aus der Praxis und für die Praxis" könnte eine Überschrift sein. Man wird also am DISA nicht zuerst Abschlüsse und Zertifikate erwerben können, als vielmehr Unterstützung für die systemische (oder wie Matthias Varga von Kibed wahrscheinlich sagen würde: systemischere) Ausrichtung der eigenen Arbeit.

Für mich erleichterte sich mit dieser Entscheidung die Aufgabe, ein Team zusammenzustellen. Waren in unserem Verein und im näheren Interessentenumfeld doch einige Systemische Therapeuten und Systemische Supervisoren, jedoch nur wenige Lehrtherapeuten, von denen allerdings einer für die großen Ausbildungen Pflicht gewesen wäre. - Das DISA kann nun entspannt aus denen heraus wachsen, die da sind und mitmachen wollen und locker nach neuen Referenten und Teammitgliedern Ausschau halten. Und falls sich irgendwann ein netter Mensch dazugesellen möchte und sich später herausstellt, daß er auch Lehrtherapeut ist, ergeben sich damit neue Optionen...

Da lobe ich mir die Selbständigkeit und das Selbst-gestalten-können.
Ich erinnere mich noch gut an einen ehemaligen Arbeitgeber im Baugewerbe, der unter großen Druck geriet, nachdem der Meister eines seiner einträglichsten Gewerbe mit Meisterzwang kündigte. Da bestand die Gefahr, daß er diesen Bereich dichtmachen muß. Es sah so aus, als müsse er den nächstbesten Meister nehmen, der ihm über den Weg lief, diesen einstellen und mit ihm dann irgendwie auskommen, um seine Wirtschaftlichkeit zu erhalten.

Solche Zwangssituationen will ich mit dem DISA nicht haben. Das heißt: Entspannt angehen mit den Angeboten und den Menschen, die sicher da sind.
Kurz gesagt: Locker bleiben und absichern. :-)

Den Namen festlegen

Der Beschluß war gefaßt: Wir bündeln unser Systemisches Arbeit und schaffen dafür ein neues Dach.

Der Name DISA war auch im Gespräch. Doch können wir diesen überhaupt nutzen? Ist der Name vielleicht schon belegt? Gibt es noch eine freie Internetdomain zu diesem Namen? Nach Recherchen und Abklärung durch unseren Anwalt war klar: Dieser Name kann es sein: "DISA - Dresdner Institut für Systemisches Arbeiten"

Der Vereinsvostand übertrug mir im Juli die weitere planerische Vorarbeit für den Aufbau des DISA, die Internetdomain www.disa-dresden.de wurde gesichert und der Schutz des Namens beantragt.

Montag, 7. Januar 2008

Es geht weiter mit...: Einer Pause

Nach der Klausurtagung zog sich das DISA wieder zurück. Der Alltag wurde so laut: Das jipz-Programmheft für 2008 mußte vorbereitet werden, ich persönlich war mit den Vorbereitungen für das bundesweite Männertreffen über Himmelfahrt beschäftigt und unser Hoyerswerdaer Symposium Anfang Juni rückte näher.

Die ersten Veranstaltungen warten auf das Dach

Was hier im Rückblick so leicht hingeschrieben aussieht, hat damals die Gemüter sehr erregt. Wir waren doch zusammen mit dem jipz gestartet. Das war unser gemeinsames Baby! Und jetzt wurde über Aufspaltung gesprochen! Trennung! Wer schon an ähnlichen Richtungsdiskussionen teilgenommen hat, wird wissen, wie hoch dabei die Wellen schlagen können...

Beruhigung brachte dann die Besinnung auf das nach wie vor Verbindende, den gemeinsamen Träger, die gemeinsam entwickelten Ideen für ein Leitbild und die Aussicht darauf, durch Aufteilung zu mehr Konzentration in den einzelnen Bereichen zu kommen und damit die Kompetenzen zu stärken. Gegenseitige Befruchtung ist ja auch in Zukunft nicht verboten und wird schon durch die personellen Überschneidungen passieren.

Noch heute bin ich froh und auch ein bißchen stolz auf unser jipz-Team, daß wir uns für diesen Weg entschieden haben, bei dem wir in verschiedenen Bereichen unsere Stärken ausbauen können, statt um des netten Beisammenseins willen das so erfolgreich wachsende durch festhalten an alten Strukturen zu gefährden.

Bei der Klausurtagung im April 2007 machten wir es dann auch gleich konkret:

Diese Tagungen beinhalten unter anderem die Terminplanung für das folgende Jahr, im April 2007 also für 2008. Dabei werden die vorher zwischen Vorstand und Referenten abgesprochenen Termine der Veranstaltungen noch einmal in Gesamtheit auf- und miteinander abgestimmt, eventuelle neue Angebote oder Modifizierungen besprochen, die Preise festgelegt etc.. - Nach dieser Tagung geht es direkt weiter mit der Reservierung der Seminarhäuser und der Erstellung des im Sommer erscheinenden Programmheftes für das Folgejahr.

Bei der Klausurtagung 2007 wurden nun gleich die Workshops, die zum Profil des zukünftigen DISA gehören, aus der jipz-Planung entfernt. Damit war klar, daß noch 2007 das erste Programmheft des DISA entstehen mußte.

Es nimmt Form an - April 2007

Bis zur Vereins-Klausurtagung im April 2007 wurde das Bild schärfer und schärfer:

Schon allein der festhaltetherapeutische Zweig des jipz würde durch die Weiterbildungen und die zukünftige Zusammenarbeit mit den Absolventen wachsen.

Die systemische Kompetenz im Verein drängt dazu, auch äußerlich wahrgenommen zu werden.

Ein Wachstum in die Tiefe und gleichzeitig in die Breite, zumindest in der äußerlichen Wahrnehmung, brächte eher einen Bauchladen hervor anstatt einer Bündelung von Kompetenz.

Obwohl in unserer eigentlichen Arbeit gut miteinander kombinierbar, wurden körperorientierte Methoden und Systemisches von den Klienten und Kunden eher als sehr verschiedene Ansätze wahrgenommen. (Wahrscheinlich weniger durch die Methoden selbst, als eher durch die Deutungsrahmen. Wir entdeckten dabei Assoziationsketten, wie: Festhaltetherapie und Emotionalarbeit - warm - herzlich - sehr persönlich; Systemisch - kühl - durchdacht - distanziert)

Nachdem auch die meisten Vereinsmitglieder klar benennen konnten, welcher Richtung sie sich eher zuordnen würden, wurde das Bild klarer:
Wir würden das jipz mit noch klareren Konturen positionieren als Familienbildungszentrum mit körperorientierten Methoden für die persönliche Weiterentwicklung und Kompetenzzentrum für Festhaltetherapie.

Parallel dazu sollten die Kompetenzen in der Systemischen Arbeit mit den Angeboten für die berufliche Weiterentwicklung Platz finden in einem neuen Institut mit dem Arbeitstitel DISA und vermehrt werden um die Kompetenzen weiterer systemisch orientierter Referenten sowie Weiterbildungsangeboten in gesellschaftlichen Bereichen außerhalb des Sozialbereiches, die zur Stärkung von Familien beitragen können.

Die Geschichte beginnt

Erste Gedanken an ein neues Etwas zeigten sich so etwa vor einem Jahr. Am Jahresende 2006 muß es gewesen sein. Unser zwei Jahre früher gegründetes jipz nahm eine gute Entwicklung. Der erste Ausbildungsgang zum Festhaltetherapeuten bei uns war angelaufen. Wir waren damit das einzige Institut im deutschsprachigen Raum, daß diese Ausbildung anbot. Das jipz war gut eingeführt als Familienbildungszentrum, als Dach, unter dem sich Experten mit Familien trafen. Der erste Kongress, das Hoyerswerdaer Symposium, war in Planung und versprach, das Zentrum noch weiter bekannt zu machen und voranzutragen. Durch die Arbeit der Referenten und Vereinsmitglieder war das jipz in ganz Sachsen ein Begriff, wenn es um die beraterisch/therapeutische Arbeit mit Familien ging.

Seine besondere Note erhielt das jipz durch die körperorientierten Methoden, wie beispielsweise die Festhaltetherapie oder die Emotionalarbeit mit Bonding. Soetwas war nicht üblich. Und obwohl die Systemische Arbeit von Beginn an im jipz ihren Platz hatte, wurde sie nur im Schatten der anderen Methoden wahrgenommen.

Das war schade. Man müßte die Systemische Arbeit nach außen stärker darstellen! In einer Diskussion um das Was und Wie, war es das erste Mal da, das DISA.

Als Zentrum für Festhaltetherapie, Emotionalarbeit und Systemaufstellungen war das jipz in Deutschland einmalig positioniert. Ein Ausbildungsgang für Festhaltetherapeuten in Spanien war in Planung. Die Leistungen des jipz wurden nachgefragt. Und zwar von Endkunden - das jipz nimmt keine Fördermittel in Anspruch.

Während die therapeutisch orientierten Kollegen noch darüber diskutierten, wie man auch das Systemische äußerlich besser sichtbar ins jipz eingliedern könnte, kam mir der Gedanke: "Es wäre schade um die schöne Marke! Da haben wir nun eine einmalige Positionierung und sprechen gerade darüber, wie wir sie verwässern können." - wie das eben so ist, wenn man auch in Marketingkategorien denkt. Doch genau wegen dieser anderen Denke hatten mich die jipz-Kollegen ja damals zur Gründung dazugeholt...

Mittendrin geht's los

Die Idee, über die Entstehung des "DISA-Dresdner Institut für Systemisches Arbeiten" zu bloggen, besteht schon lange. Sie fiel mir zu, als ich bemerkte, wie interessiert ich selbst Blog's verfolgte, in denen über den Aufbau einer Firma berichtet wurde. "Soetwas geht doch auch mit einem Projekt eines gemeinnützigen Vereins" dachte ich. Und nachdem ich den Aufbau unseres "jipz-jirina-prekop-zentrum" selbst als sehr spannend erlebte, lag der Gedanke nahe, die Entwicklung des DISA bloggend zu begleiten.

Doch wann ging es eigentlich los? So ein Projekt ist ja nicht plötzlich da und dann beginnt es. Nein! Es schleicht sich an. Kommt näher, verschwindet wieder, wenn der Alltagslärm zu groß ist. Kaum bemerkt man, daß man es vermißt, sitzt es schon wieder in einer Ecke und wartet darauf, daß man weiter mit ihm spielt.

Und so kam auch das DISA näher und näher. Unsere Beziehung entwickelte sich unmerklich weiter und vor ein paar Wochen stellte ich fest. "Es ist da. Es hat nun schon seinen Platz eingenommen. - Und ich wollte doch darüber bloggen." - Da waren die ersten Programmhefte schon verschickt, das Namensschild klebte am Briefkasten und die ersten Teilnehmer hatten sich schon für die Workshops angemeldet.

Ja. Soll ich jetzt mittendrin beginnen? Einfach so in die Mitte hineinspringen? Sicher wäre das interessant. Aber es ginge auch viel verloren. Die Grundlage würde fehlen. Oder der Geist. Man könnte dann den Eindruck gewinnen. So ein Projekt, so ein Unternehmen, lebe allein von dem, was man tut. Und mancher würde vielleicht denken, wenn man beginnt, das Gleiche zu tun, würde auch das Gleiche entstehen. Derweil geht doch dem Tun soviel Wichtiges voraus...

Ich werde also nicht mit dem Jetzt anfangen, sondern versuchen, zurückblickend herauszuarbeiten, was zur Entstehungsgeschichte gehört.

Die Beiträge hier werden deshalb wahrscheinlich erst einmal in kürzeren Abständen erscheinen, bis der Rückstand aufgeholt ist und dann das Live-Bloggen losgehen kann.